Postbank nervt
Montag, 3. Mai 2010“Bestimmt haben unsere Kunden Langeweile”, dachte sich wohl die Postbank und kam auf eine grandiose Idee, wie sich das beheben ließe. Online-Überweisungen kann man nämlich seit neuestem nicht mehr bequem, schnell und sicher mit indizierten TANS von einer Liste tätigen. Man ist vielmehr gezwungen, bei Überweisungen von mehr als 1.000 Euro mobil-TANs zu nehmen, die die Postbank per SMS auf das Mobiltelefon sendet.
Wer kommt bloß auf so etwas? Als wenn das eine besonders sichere Sache wäre. Die Wahrscheinlichkeit, dass mein Handy geklaut wird, ist um den Faktor 10 höher als die Wahrscheinlichkeit, dass man mir meine TAN-Liste aus dem Chaos auf dem heimischen Schreibtisch klaubt. Und mit der Abhörsicherheit von Mobilfunkverbindungen ist es ja nun auch nicht so besonders gut bestellt. Etliche Handys können auch über offene Bluetooth-Verbindungen gehackt werden.
All das ficht die Postbank nicht an. Man wird gezwungen, sich an diesem Schwachsinn zu beteiligen. Mit allen Schikanen. Denn es genügt nicht, einfach eine Handynummer einzugeben, an die künftig die TANs geschickt werden sollen. Nein, man muss erst einen Bestätigungscode eingeben, der per SMS ankam. Und dieser will noch einmal per “normaler” TAN bestätigt werden. Und dann muss das Ganze auch noch per unterschriebenem Antrag mit der Schneckenpost zur Postbank geschickt werden. Der Antrag will natürlich zuvor ausgedruckt werden - was heißt dass ich erst einmal an einen anderen Rechner mit Drucker gehen muss. Da hilft es ungemein, dass der Antrag nicht als pdf, sondern als html-Seite angezeigt wird.
Und wenn das Handy geklaut wird oder man die Mobilnummer wechselt, darf man den ganzen Zirkus nochmal machen. Vielen Dank auch, liebe Postbank, für diesen schönen Sonntagnachmittag-Zeitvertreib!